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Roger Wolf authoredRoger Wolf authored
Hinweise für den Versuch Operationsverstärker (OPV)
Einführung Operationsverstärker
Ein Operationsverstärker (OPV) ist ein aus mehreren Transistoren bestehendes Netzwerk. Die Innenbeschaltung des OPV vom Typ

Abbildung 1: (In Abbildung (a) ist das Schaltsymbol eines OPV mit Definition der relevanten Ströme und Spannungen gezeigt. Abbildung (b) zeigt das Anschlussschema des OPV
Abbildung 1 (b) zeigt das Anschlussschema des
- Einen (N) invertierenden und einen (P) nicht-invertierenden Signaleingang.
- Einen Signalausgang.
- Mindestens zwei (in Schaltbildern nicht gezeigte) Anschlüsse zur externen Spannungsversorgung.
- Der \mathrm{\mu A741}weist zudem zwei weitere Klemmen zur Feinabstimmung der Eingangsspannungen auf.
Im allgemeinen ist der P-Eingang als hochohmiger Spannungseingang ausgeführt; der N-Eingang ist je nach OPV-Typ ebenfalls ein hochohmiger Spannungs- oder ein niederohmiger Stromeingang. Der OPV kann i.a. in guter Näherung als ideale Strom- oder Spannungsquelle (relativ zum Massenpotential) angesehen und verwendet werden. Die häufigste Verwendung ist die als Spannungsverstärker (engl. voltage feedback operational amplifier, VFA) mit zwei hochohmigen Spannungseingängen.
Definition relevanter Größen
Der Stromfluss in den P-Eingang wird im Folgenden mit
Bei der Verwendung von OPVs unterscheidet man zwei Hauptbetriebsarten:
- Den invertierenden Betrieb mit U^{+}=0(GND) undU_{a}=-v_{0}\,U^{-}; sowie
- den nicht-invertierenden Betrieb mit U^{-}=0(GND) undU_{a}=v_{0}\,U^{+},
das Eingangssignal
Idealer und realer OPV
Bei einem idealen OPV ist sowohl
Eigenschaft | idealer OPV | realer OPV | \mathrm{\mu A741} |
---|---|---|---|
v_{0} |
\infty |
10^{5}\ldots10^{8} |
10^{5} |
v_{\mathrm{Gl}} |
0 |
0.1\ldots 3 |
3.2 |
R_{d} |
\infty |
10^{7}\ \Omega\ldots 10^{12}\ \Omega |
\mathcal{O}(\mathrm{M\Omega}) |
R_{a} |
0 |
10\ \Omega\ldots 10^{3}\ \Omega |
75\ \Omega |
I^{-(0)},\ I^{+(0)} |
0 |
0.1\,\mathrm{nA}\ldots 25\ \mathrm{nA} |
{\approx}80\ \mathrm{nA} |
Dabei bezeichnen die Größen
Zudem ist die Verstärkung beim realen OPV oberhalb einer charakteristischen Grenzfrequenz
Goldene Regeln
Zur (ungefähren) Dimensionierung, d.h. zur Beschaltung mit konkreten äußeren Widerständen, von OPV-Schaltkreisen betrachtet man den OPV als ideal. In diesem Fall gelten die folgenden Goldenen Regeln:
- Die Differenzspannung zwischen den Eingängen des OPV ist Null: U_{d}=0;
- Durch die Eingänge des OPV fließt kein Strom: R_{d}=R^{+}=R^{-}=\infty;
- Bis zum maximal zulässigen Ausgangsstrom 𝐼_{a}^{\mathrm{max}}ist der OPV beliebig belastbar, d.h.U_{a}hängt bis𝐼_{a}^{\mathrm{max}}nicht von der Last (d.h.I_{a}) ab. Es handelt sich um eine ideale Spannungsquelle.
Einsatz und Dimensionierung
Ohne äußere Beschaltung des OPV wäre aufgrund der hohen Verstärkung
Um den OPV als Verstärker zu betreiben verhindert man dieses Verhalten durch äußere Beschaltung, mit der man, analog zum Transistor,
Die ungefähre Dimensionierung des Schaltkreises erfolgt unter Anwendung der oben erwähnten Goldenen Regeln. Die exakte Justierung wird daraufhin experimentell vorgenommen.
Essentials
Was Sie ab jetzt wissen sollten:
- Operationsverstärker haben einen invertierenden (N-) und einen nicht-invertierenden P-Eingang. Im allgemeinen werden Sie zur Spannungsverstärkung eingesetzt.
- Ein OPV zeichnet sich durch eine große Leerlaufverstärkung (v_{0}), geringe Gleichtaktverstärkung (v_{\mathrm{Gl}}), große Eingangs- (X_{e}) und geringe Ausgangsimpedanz (X_{a}) aus.
- Für die äußere Beschaltung mit Widerständen (Dimensionierung) gelten zur groben Abschätzung die golgenen Regeln. Diese sollten Sie benennen können.
Testfragen
- Was macht eine ideale Spannungsquelle aus?
- Was sagt die dritte Goldene Regel zur Dimenionsierung von OPVs über X_{a}aus?