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Hinweise für den Versuch: "Ideales und reales Gas"

Messung des absoluten Nullpunkts mit Hilfe eines Gasthermometers

Der grundsätzliche Aufbau eines Gasthermometers und die im weiteren Verlauf verwendeten Bezeichnungen sind in Abbildung 3 dargestellt:

Abbildung 3: (Prinzipieller Aufbau eines Gasthermometers und im Text verwendete Bezeichnungen)


Ein Glaskolben (K) befindet sich in einem Wärmebad (W) und ist mit einem zweifach geschwungenen U-Rohr verbunden. Das untere U besteht aus einem flexiblen Gummischlauch. Dieser trennt das Rohr in einen (RL) linken und (RR) rechten Schenkel. RR ist beweglich montiert. In K ist das Volumen

V
des Arbeitsgases eingeschlossen. Das Rohr wird durch eine Flüssigkeit (i.a.
\mathrm{Hg}
) dicht abgeschlossen. Der Volumenanteil
\delta V
in der Rohrzuleitung RZ ist klein gegen
V
. Für den Druck
p
in K gilt
\begin{equation*} p(\Delta h) = p_{\mathrm{norm}} + \rho(\mathrm{Hg})\,g\,\Delta h, \end{equation*}
wobei
p_{\mathrm{norm}}
dem Umgebungsdruck,
\rho(\mathrm{Hg})
der Dichte von
\mathrm{Hg}
und
g
der Erdbeschleunigung entsprechen.

Die Temperaturmessung beruht auf der idealen Gasgleichung

\begin{equation*} p(V, T) = \frac{n\,R\,T}{V}, \end{equation*}
wobei
T
der Temperatur (in Kelvin,
\mathrm{K}
),
n
der Stoffmenge und
R
der idealen Gaskonstanten entsprechen. Für Messungen auf der
\mathrm{K}
-Skala werden wir die Variable
T
verwenden, für Messungen auf der Celsius-Skala die Variable
\vartheta
.

Das Thermometer wird nach dem Prinzip der Druckmessung bei

V=const.,\ n=const.
betrieben. In diesem Fall gilt
p\propto \vartheta
mit
\begin{equation} \begin{split} &\left.p(\vartheta)\right|_{V=const.} = p_{0}\left(1+\gamma\,\vartheta\right);\\ &\\ &\text{mit:}\\ &\\ &p_{0}=p(\vartheta=0^{\circ}\mathrm{C}).\\ \end{split} \end{equation}
Die Steigung
\gamma
wird als Volumenausdehnungskoeffizient bezeichnet. Laut Gleichung (1) verschwindet der Gasdruck
p(\vartheta_{0})
bei einer Temperatur von
\begin{equation*} \vartheta_{0}=-1/\gamma. \end{equation*}
Diese Temperatur bezeichnet man als absoluten Nullpunkt der Temperatur.

Zur Messung von

\gamma
tauchen Sie K vollständig in ein Wärmebad ein, das Sie mit destilliertem Wasser herstellen. Wenn Sie den Druck bei der Siede- (
T_{s}
) und Schmelztemperatur von Wasser messen erhalten Sie, ohne ein weiteres Thermometer benutzen zu müssen, eine Abschätzung aus der Beziehung
\begin{equation*} \gamma = \frac{p(\vartheta_{s}) - p_{0}}{p_{0}\,\vartheta_{s}}. \end{equation*}
Sowohl bei der Siede- als auch bei der Schmelztemperatur wird Wärme in latente Wärme umgewandelt, so dass
\vartheta=const.
gilt.

Diese Art der Messung setzt den linearen Zusammenhang

p(\vartheta)
aus Gleichung (1) voraus.

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