- Bestimmen Sie einzelne Werte $T_{0}^{(i)}$ jeweils aus mindestens 2 Perioden.
- Nehmen Sie mindestens 5 Messwerte auf und bestimmen Sie $T_{0}$ und $\Delta T_{0}$ aus dem Stichprobenmittel und der Stichprobenvarianz.
#### Aufgabe 3.2: Gekoppelte Pendel
- Achten Sie beim Koppeln der Pendel darauf, dass die koppelnde Schraubenfeder nicht unter Spannung steht. Koppeln Sie beide Pendel auf gleicher Höhe $\ell$.
- Gehen Sie dann bei der Bestimmung von $T_{1}$ und $T_{2}$ für die Abstände $\ell$ und $\ell'$ so, wie für **Aufgabe 3.1** vor.
- Bauen Sie zur alternativen Bestimmung von $D$ die koppelnde Feder aus der Anordnung der gekoppelten Pendel aus und hängen Sie sie senkrecht auf.
- Gehen Sie zur Bestimmung von $D$ dann, wie in den folgenden Unterpunkten beschrieben, vor.
- Vergleichen Sie alle von Ihnen bestimmten Werte für $D$ innerhalb Ihrer Unsicherheiten. Beurteilen und begründen Sie, welches die genaueste Methode zur Bestimmung von $D$ ist.
##### Bestimmung von $k$ nach Hook
- Das Hook'sche Gesetz lautet:
```math
\begin{equation*}
\mathrm{d}F = k\,\mathrm{d}z.
\end{equation*}
```
- Versehen Sie das untere Ende der Feder mit verschiedenen bekannten Gewichten $m_{i}$ und stellen Sie die Auslenkung $\mathrm{d}z_{i}$ der Feder als Funktion von $m_{i}$ dar.
- Innerhalb der [Elastizitätsgrenze](https://de.wikipedia.org/wiki/Elastizit%C3%A4tsgrenze) der Feder sollte sich ein linearer Zusammenhang mit der Steigung $k$ einstellen. $D$ berechnet sich aus dem Produkt mit $\ell^{2}$.
##### Bestimmung von $k$ aus der Periode des Federpendels
- Hängen Sie ein Gewicht $m_{i}$ an die Feder an, lenken Sie die Feder aus der sich einstellenden Ruhelage aus und bestimmen Sie $T_{0}(m_{i})$, woraus sich $k$ nach der Gleichung
```math
\begin{equation}
T_{0}^{2}(m_{i}) = \frac{4\pi^{2}\,m_{i}}{k}
\end{equation}
```
ableiten lässt.
- Wenn Sie $T_{0}^{2}$ als Funktion von $m_{i}$ für verschiedene Massen bestimmen, können Sie $k$ aus einer Anpassung von Gleichung **(1)** an Ihre Messwerte bestimmen.
- Den zusätzlichen Effekt von $g$ brauchen Sie nicht zu berücksichtigen, weil dieser in der neuen Ruhelage der Feder durch die Federkraft ausgeglichen wird.
#### Aufgabe 3.3: Schwebung
- Bestimmen Sie $\widetilde{\omega}$ am besten indem Sie $P_{1}$ (mit kleinem Winkel $\varphi_{0}$) auslenken und $P_{2}$ ruhig halten. Sie können dann $\widetilde{T}$ gut bestimmen, wenn $P_{2}$ wieder zur Ruhe kommt.
- Aus der Bestimmung von $\overline{\omega}$ und $\widetilde{\omega}$ und den zuvor bestimmten Werten $\omega_{1}$ und $\omega_{2}$ sollten Sie die Gleichungen (**(4)** und **(5)**[hier](https://gitlab.kit.edu/kit/etp-lehre/p1-praktikum/students/-/tree/main/Pendel/doc//Hinweise-Aufgabe-3.md)) innerhalb der von Ihnen abgeschätzten Unsicherheiten bestätigen können. Achten Sie daher bei der Bestimmung von $\overline{T}$ und $\widetilde{T}$ darauf, dass Sie einen der Abstände für $\ell$ wie in **Aufgabe 3.2** wählen.
- Gehen Sie zur Bestimmung von $\overline{T}$ und $\widetilde{T}$ so, wie für **Aufgabe 3.1** vor.
## Auswertung der Messungen mit den gekoppelten Pendeln
Definieren Sie zur Überprüfung der Gleichungen **(5)** und **(6)**[hier](https://gitlab.kit.edu/kit/etp-lehre/p1-praktikum/students/-/blob/main/Pendel/doc/Hinweise-Gekoppelt.md) die folgenden Größen:
Sowohl die $t_{i}$, als auch $t$ sind für die Betrachtungen interessant.
- An $t_{i}$ erinnern Sie sich womöglich als den ***pull* zwischen $\omega_{i}^{\prime}$ und $\omega_{i}$**.
- Die Größe $t$ haben Sie womöglich als die **$\chi^{2}$-Teststatistik** (mit $n_{\mathrm{dof}}=2$ Freiheitsgraden) erkannt.
Falls alle Messungen der $\omega_{i}^{\prime}, \omega_{i}$ einer Normalverteilung folgen und Sie die Unsicherheiten $\Delta\omega_{i}^{\prime}, \Delta\omega_{i}$ so abgeschätzt haben, dass Sie der Standardabweichung der jeweiligen Normalverteilung entsprechen, sollten die $t_{i}$ einer Standardnormalverteilung
Die Teststatistik $t$ sollte einer $\chi^{2}$-Verteilung mit $n_{\mathrm{dof}}=2$ folgen. Einen $p$-Wert dafür den Wert $\hat{t}$ zu beobachten erhalten Sie aus dem Integral
Um den $p$-Wert anschaulich zu verstehen stellen wir uns die folgende Situation vor (d.h. wir legen das folgende **statistische Modell** zugrunde):
- Die Werte $\hat{\omega}_{i}^{\prime}, \hat{\omega}_{i}$ sind tatsächlich wahr!
- Wir führen eine große Zahl identischer Messreihen durch.
- Für jede einzelne Messreihe streuen die gemessenen Ergebnisse gemäß einer Normalverteilung um die Werte $\hat{\omega}_{i}^{\prime}, \hat{\omega}_{i}$ mit den Standardabweichungen $\Delta\hat{\omega}_{i}^{\prime}, \Delta\hat{\omega}_{i}$.
Wenn wir für jede einzelne Messreihe aus unseren Ergebnissen die Teststatistik $t$ berechnen folgt $t$ der $\chi^{2}(x, 2)$-Verteilung. $\chi^{2}(x, 2)$ ist auf 1 normiert und somit eine Wahrscheinlichkeitsdichteverteilung. $p$ beziffert also die Wahrscheinlichkeit einen Wert $t\geq\hat{t}$ zu erhalten, wenn alle oben getroffenen Annahmen wirklich wahr sind. Anhand des $p$-Werts können Sie nun beurteilen, wie wahrscheinlich der Ausgang Ihrer Messreihe ist, falls alle gemachten Annahmen und Schlussfolgerungen richtig sind.
Dieser Verlauf ergibt sich aus einer geeigneten Anwendung der [trigonometrischen Additionstheoreme](https://de.wikipedia.org/wiki/Formelsammlung_Trigonometrie#Summen_zweier_trigonometrischer_Funktionen_(Identit%C3%A4ten)) auf Gleichung **(4)**. Die Konstanten der Integration $A_{1/2}$ und $\phi_{1/2}$ sind durch die Randwerte des Problems festgelegt.
@@ -211,7 +211,7 @@ Was Sie ab jetzt wissen sollten:
1. Durch welche Eigenschaft der Matrix in Gleichung **(3)** ist garantiert, dass dieses Problem immer zwei reelle Lösungen $\omega_{1}$ und $\omega_{2}$ besitzt? Um welche Klasse von Eigenwertproblemen handelt es sich also?
1. Wie kann man $\omega_{1}$ und $\omega_{2}$ aus $\overline{\omega}$ und $\widetilde{\omega}$ bestimmen?
1. Kann im Fall des gekoppelten Pendels Entartung der Eigenwerte vorliegen?
1. Ist bei der Bestimmung von $k$ aus den Gleichungen **(5)** oder **(6)** nicht das Eigengewicht der Feder zu berücksichtigen?
1. Ist bei der Bestimmung von $k$ aus den Gleichungen **(7)** oder **(8)** nicht das Eigengewicht der Feder zu berücksichtigen?